Stakeholdermanagement

Wie bereits oben erwähnt, gilt es die Vernetzung in Krisenzeiten deutlich zu erhöhen. Dies gilt nicht nur nach innen, sondern auch nach außen. Ein professionelles Stakeholdermanagement ist in Krisenzeiten unentbehrlich.

Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre Stakeholder und bewerten Sie deren Relevanz in der aktuellen Krisensituation. Lieferanten, Kunden und Banken zählen in der Krise zu den wichtigsten Stakeholdern. Doch auch darüber hinaus kann es weitere wichtige Personen, Unternehmen oder andere Institutionen geben, mit denen ein Austausch über die Krisensituation notwendig ist.

Erstellen Sie ein Kommunikationskonzept. Bestimmen Sie im Krisenteam, welche Botschaften aktiv nach außen getragen werden sollen und welche Themen nur auf Nachfrage behandelt werden. Legen Sie fest, welche Kommunikationskanäle Sie in der Kommunikation mit den unterschiedlichen Stakeholdern nutzen und welche weitere Kommunikationskanäle Sie für die Kommunikation mit der Öffentlichkeit (z.B. Website) nutzen.

Treten Sie in einen engeren Dialog mit Ihren zentralen Stakeholdern. Ein enger Kontakt mit Lieferanten, Kunden, Banken und sonstigen relevanten Anspruchsgruppen ermöglicht nicht nur eine bessere Einschätzung der gegenwärtigen und künftigen Lage (und damit ein Ableiten diverser Szenarien), sondern fördert zugleich die Akzeptanz der Handlungen der eigenen Organisation bei diesen Stakeholdern. Je früher die Organisation Kenntnis darüber erlangt, ob Zulieferketten in absehbarer Zeit „wegbrechen“ oder Kunden selbst von Krisen betroffen sind, desto proaktiver kann das Management darauf reagieren.

Prüfen Sie die Instrumente der Stakeholderbeziehung. Analysieren Sie welche organisationalen Instrumente auch Ihre Stakeholder berühren. Diese sind auf deren Anwendbarkeit und Sinnhaftigkeit besonders zu prüfen. Im Falle weitumspannender Krisensituationen – wie am Beispiel COVID19 – sind diese in Frage zu stellen bzw. anzupassen. Beispielhaft soll hier nur die Bonitätsbewertung der Kunden oder Bewertungssystematiken der Lieferanten angeführt werden, die neu zu evaluieren sein werden.

Was ist in den unterschiedlichen Krisenphasen zu beachten?

In der ersten Orientierung in der Krisensituation ist es erforderlich die relevanten Stakeholder und ein entsprechendes Kommunikationskonzept zu definieren. In den weiteren Phasen sollte der Austausch mit den Stakeholdern entlang dieses Kommunikationskonzepts gelebt werden.