Intellektuelle Anregung

Die intellektuelle Anregung stellt das dritte Element der transformationalen Führung dar. Die Führungskräfte fordern die Mitarbeiter/innen im positiven Sinne heraus, die internen Prozesse selbst zu optimieren und zu hinterfragen, aber auch ihre Rollen eigenverantwortlich zu übernehmen. Das gelingt, indem die kreativen und innovativen Fähigkeiten der Mitarbeiter/innen angeregt und die gegenseitigen Erwartungen geklärt werden. Viele Beispiele zeigen derzeit, wie gerade Krisensituationen Kreativität fördern und Wege gefunden werden, um sich den veränderten Rahmenbedingungen anzupassen.

Was folgt daraus für die Personalführung in der Krise?

Aktivieren Sie das Kreativitäts- und Innovationspotenzial um rasch gute Lösungen zu finden. Die Mitarbeiter/innen wollen dem Unternehmen dabei helfen, die Krisensituation zu überstehen. Veranstalten Sie explizite und punktuelle „Problemzirkel“ oder „Kreativitätsworkshop“ oder forcieren Sie das Vorschlagswesen. Ein Problemzirkel könnte so aussehen, dass die Prozessschritte einer Abteilung aufgezeichnet werden (z.B. horizontales Flussdiagramm) und die jeweiligen Herausforderungen vor dem Hintergrund der Krise unter den jeweiligen Prozessschritt zu notieren. So könnten in der Gruppe (auch via Videokonferenzen) die Problemfelder analytisch gesammelt werden und anschließend strukturiert entsprechende Lösungen gesammelt werden. Beispielsweise könnten Ansätze dafür, wie ein Verkaufsgespräch unter Einhaltung sämtlicher Hygienerichtlinien durchgeführt werden könnte hergeleitet werden.

Vertrauen Sie Ihren Mitarbeiter/innen und legen Sie Ihre Erwartungen dar. Mitarbeiter/innen aber auch Führungskräfte können in Krisensituationen wachsen. Hierfür müssen Sie jedoch auch das Vertrauen aufbringen, so dass die Mitarbeiter/innen und Führungskräfte auch in Schlechtwetterzeiten ihrer Rolle gerecht werden. Dazu gehört aber auch, dass Sie Ihre Erwartungen deutlich kommunizieren und Unterstützung anbieten.

 

Was ist zu beachten in den unterschiedlichen Krisenphasen?

Das Anzapfen der Kreativitätspotenziale wird vor allem am Beginn und am Ende der Krise notwendig sein. Am Beginn, um rasch neue Lösungen zu finden sowie am Ende, um aus der Krise zu lernen und die guten Ansätze in den „Normalbetrieb“ überzuführen. Während der Krise helfen jedoch die laufende Anregung durch Führungskräfte, dass Mitarbeiter/innen die aktuelle Situation und die etablierten Abläufe stets kritisch überdenken und etwaige Verbesserungspotenziale identifizieren und kommunizieren.